„Es war einmal …“

Grimmiger Winter 2020

… im Jahre 2002 nach Christus, als sich junge Menschen entschlossen, in der Vorweihnachtszeit ein etwas anderes Kulturangebot in Königshain-Wiederau zum Leben zu erwecken. Es war die Geburt des „Grimmigen Winter“. Jeden Samstag vor einem Advent um pünktlich (naja – fast) 17:00 Uhr wurde ein Märchenspiel präsentiert und hiernach gab es einen kleinen Snack und Weihnachtsweisen zum singen. Dieses Jahr wird – leider wie schon 2020 und 2021 – so ein Gemeinschaftserlebnis nicht stattfinden. Aber es fällt nicht aus – es wird nur anders. Wie heißt es doch: „Alle guten Dinge sind drei“. Aber dann, dann kann es – so wir wollen- wieder einen Anfang geben. Und der Anfang bleibt – „Es war einmal…“

Aber wieso nur fangen unzählige Märchen so an, frage ich mich manches Mal. In dem Moment, in dem ich das Märchen lese, höre, erzähle, sehe ich sie doch alle vor mir, das Mädchen mit dem roten Käppchen auf dem Kopf, den Kater mit Stiefeln an den Pfoten und sogar den Wolf mit dickem Bauch, nachdem er – ja wieviele eigentlich – Zicklein verspeiste. Ich bin doch dabei und erlebe die Freude darüber, einen furchteinflößenden Riesen mit einem Stück Käse getäuscht zu haben und auch den Ekel, einen glibbrigen Frosch küssen zu müssen.

Könnte es sein, dass das „Es war einmal …“ mich oder gar uns (nur) beruhigen soll, Abstand herstellen soll zu der erschütternden Armut, auf Grund derer zwei Kinder von den Eltern in den tiefen Wald geführt werden? Soll es uns schützen vor der Vorstellung eines hundertjährigen Schlafes hinter einer dichten dornenreichen Hecke?

Anderseits würde dies ja heißen, dass es den leckeren süßen Brei nicht wirklich mehr gäbe, kein Festessen, kein rauschendes Hochzeitsfest und keine Liebe, die ein Leben lang hält.

Das möchte ich nicht glauben. Es wäre schade um das Sterntalerkind und Hans im Glück und ich würde sie vermissen, die leidenschaftlichen Kämpfe gegen Drachen, Riesen und Rumpelstielzchenzwerge und – ich gebe es zu – den erlösenden Kuss eines/einer Geliebten.

Wie wäre es denn, wenn aus dem „Es war einmal …“ ein „Es ist …“ wird. Werden dann Märchen wahr? Kann ich auf Hilfe von Freunden und Tieren hoffen und diese annehmen? Kann ich schier unmögliche erscheinende Aufgaben bewältigen, vielleicht sogar 7 auf einen Streich? Erlebe ich Unterstützung aus unerwarteter Richtung? Habe ich den Mut, mich meiner Angst zu stellen und mich auf den Weg zu machen?

Lassen Sie sich verzaubern von der Anmut der Märchenfiguren, der Faszination der Heldengeschichten und genießen Sie den 21. Grimmigen Winter (und zum 3. Mail online) – wieder anders und dennoch märchenhaft. Jeden Adventssamstag 17.00 Uhr – wir sehen uns! (Wer schon vorher auf der Seite ist und den erst 17.00 Uhr – ein bisschen Spannung muss ja sein – freigeschalteten Beitrag nicht sehen kann, muss diese Seite 17.00 Uhr aktualisieren).

Eine Frage zum Schluß: Was würde geschehen, wenn ich oder wir dieses Jahr die Weihnachtsgeschichte nicht mit einem „Es war einmal … als ein Gebot von Kaiser Augustus ausging…“ lesen würde(n), sondern mit einem „Es ist .. uns ein Kind geboren in der Krippe, ein Retter…“? Ist das nicht eine Zusage, ein Wunder, ein Anker, eine Hoffnung … in dieser Zeit?

Herzlichst Euer Dan vom Team „Grimmiger Winter“

2 Antworten auf „„Es war einmal …““

  1. Das habt ihr ganz toll gemacht!!! Danke an die Darsteller und euch allen eine besinnliche Adventszeit!
    Viele Grüße von Kerstin und Jürgen aus Königshain

  2. Ich habe im kleinen Kreis unser Schattenspiel genossen. Da kommen Erinnerungen…..
    Der Inhalt und die ganze Aufmachung der Seite ist sehr toll gemacht!!
    Dankeschön!!

    In Vorfreude auf das Kommende
    Eure Christiane
    Ganz liebe Grüße und eine gesegnete und heimelige Adventszeit!

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